Fruchtleder…lecker!
Klingt ja etwas eigenartig: Fruchtleder.
Im ersten Moment nach alter Schuhsohle, finde ich.
Gehört und gesehen habe ich diese Art getrockneter Früchte auf der Grünen Woche in Berlin.
Und gekostet natürlich. 😉
Genau das Richtige für mich als Knabbereien-Fan.
Also kurz im Internet gesucht und gefunden – Fruchtleder selbst hergestellt.
Für den ersten Versuch mussten eingefrorene Aprikosen und Erdbeeren herhalten.
Verfeinert mit gemahlenen Mandeln ein Genuss!
Das pürierte Fruchtmus wird etwa einen halben Zentimeter dünn auf Backpapier glatt gestrichen
und kommt dann für viele, viele Stunden in den Backofen.
Bei ca. 50°C wird so die Flüssigkeit entzogen. Die Ofentür dabei etwas geöffnet lassen.
Sieht ein bisschen faltig aus 😀
Wenn das Fruchtleder eine biegsame, aber trockene Konsistenz hat, wird es vorsichtig vom Backpapier abgezogen.
Es ist dann so weich, dass es sich rollen lässt, aber nicht mehr am Finger klebt.
Jetzt kommt endlich mal meine Zick-Zack-Schere zum Einsatz, die schon Jahrzehnte im Schrank liegt.
Zweiter Versuch: Pure Erdbeere ohne Zusätze. Ich habe auch hier tiefgekühlte Früchte der letzten Ernte genommen.
Über Nacht aufgetaut und das so entstandene Wasser abgegossen, geht das Trocknen auch bei sehr wasserhaltigen Früchten.
Das Wellenmuster entstand, weil ich das Backpapier dieses Mal nicht auf ein Blech sondern auf den Rost gelegt habe.
Ich hatte die Hoffnung, dass der Trocknungsprozess dadurch beschleunigt wird…ein Trugschluss.
Auf jeden Fall eine dekorative Komponente 😀
Dritter Durchgang: Vier überreife Bananen, ebenfalls ohne Zusätze, bis auf den empfohlenen Zitronensaft.
Trotzdem wurde die Masse ruckzuck dunkelbraun.
Tut dem Geschmack aber keinen Abbruch – das Zeug ist total bananig und irre süß.
Wahrscheinlich ist speziell dieses Fruchtleder ein sehr guter Energie-Lieferant.
Hoch konzentrierte Kohlehydrate 😉
Und in Kombination mit Walnüssen, Erdnüssen und Cashewkernen ein wunderbares Studentenfutter.
Fazit auch hier: Getestet und für gut befunden!
Das mache ich im Sommer wieder mal, dann allerdings an der Luft getrocknet und mit frischen Früchten.
Bis dahin könnte ich mir ein schlichtes Dörrgerät bauen –
ein doppelter Holzrahmen mit Fliegengitter sollte ausreichen.